FG Baden-Württemberg - Gerichtsbescheid vom 23.12.2010
1 K 4861/08
Normen:
EStG 2007 § 32b Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Buchst. a; EStG 2007 § 32b Abs. 4 S. 3; EStG 2007 § 3 Nr. 2; EStG 2007 § 11 Abs. 1 S. 1; EStG 2007 § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; EStG 2007 § 38a Abs. 1 S. 2; SGB III § 183 Abs. 1 S. 1; SGB III § 184 Abs. 1 Hs. 1; SGB III § 187 S. 1; SGB III § 188 Abs. 1; SGB III § 188 Abs. 2; SGB III § 188 Abs. 4;

Zeitpunkt und Höhe der Einkommensbesteuerung des von der Bank vorfinanzierten Insolvenzgelds

FG Baden-Württemberg, Gerichtsbescheid vom 23.12.2010 - Aktenzeichen 1 K 4861/08

DRsp Nr. 2011/5778

Zeitpunkt und Höhe der Einkommensbesteuerung des von der Bank vorfinanzierten Insolvenzgelds

1. Insolvenzgeld unterliegt in vollem Umfang und nicht nur in Höhe des von einer Bank vorfinanzierten Arbeitslohns im Veranlagungszeitraum der Bewilligung und Auszahlung durch die Arbeitsverwaltung dem Progressionsvorbehalt nach § 32 b Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Buchst. a EStG. 2. Dies gilt auch dann, wenn das Insolvenzgeld dem Ausgleich nicht realisierbarer Ansprüche auf Arbeitslohn für Lohnzahlungszeiträume des vor der Auszahlung des Insolvenzgeld liegenden Veranlagungszeitraums dient. 3. Leistungen der vorfinanzierenden Bank, an die der Arbeitnehmer den Insolvenzgeldanspruch gegen die Arbeitsverwaltung abgetreten hat, sind weder als Arbeitslohn noch als Insolvenzgeldzahlung, sondern als nicht steuerbare Valutierung eines Darlehens zu qualifizieren.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des Verfahrens trägt der Kläger.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

EStG 2007 § 32b Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Buchst. a; EStG 2007 § 32b Abs. 4 S. 3; EStG 2007 § 3 Nr. 2; EStG 2007 § 11 Abs. 1 S. 1; EStG 2007 § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; EStG 2007 § 38a Abs. 1 S. 2; SGB III § 183 Abs. 1 S. 1; SGB III § 184 Abs. 1 Hs. 1; SGB III § 187 S. 1; SGB III § 188 Abs. 1; SGB III § 188 Abs. 2; SGB III § 188 Abs. 4;

Tatbestand: