FG Baden-Württemberg - Gerichtsbescheid vom 26.11.2012
6 K 3390/11
Normen:
EStG 2008 § 4h; EStG 2008 § 6 Abs. 2; EStG 2008 § 6 Abs. 2a; EStG 2008 § 7; KStG § 8 Abs. 1; KStG § 8a; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; AEUV Art. 49; AEUV Art. 63;
Fundstellen:
BB 2013, 2646
DB 2013, 17
DStR 2013, 8
DStRE 2014, 452

Zinsschranke ist verfassungsgemäß

FG Baden-Württemberg, Gerichtsbescheid vom 26.11.2012 - Aktenzeichen 6 K 3390/11

DRsp Nr. 2013/15291

Zinsschranke ist verfassungsgemäß

1. Die Zinsschranke gemäß § 4h EStG und § 8a KStG ist verfassungsgemäß und verstößt weder gegen das Gebot der Normenklarheit, noch gegen das Bestimmheitsgebot, noch gegen das objektive Nettoprinzip, noch gegen Art. 14 Abs. 1 GG. 2. Dies gilt auch bei reinen Inlandskonzernen, die ihren Gewinn nicht durch Zinszahlungen in das Ausland verlagern, da eine Beschränkung der Zinsschranke auf internationale Konzerne europarechtlich gegen die Niederlassungs- und Kapitalvertragsfreiheit verstoßen würde. 3. Der Gesetzgeber verfolgte mit der Zinsschranke den nichtsteuerlichen Lenkungszweck, deutsche Unternehmer zur Stärkung ihrer Eigenkapitalquote zu veranlassen, so dass auch aus diesem Grund die Durchbrechung des objektiven Nettoprinzips gerechtfertigt ist.

1. Die Klage wird abgewiesen.

2. Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens.

3. Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

EStG 2008 § 4h; EStG 2008 § 6 Abs. 2; EStG 2008 § 6 Abs. 2a; EStG 2008 § 7; KStG § 8 Abs. 1; KStG § 8a; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; AEUV Art. 49; AEUV Art. 63;

Tatbestand

Streitig ist zwischen den Beteiligten die Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften der §§ 4h des EinkommensteuergesetzesEStG – und 8a des KörperschaftsteuergesetzesKStG – in der Fassung des Unternehmenssteuerreformgesetzes – UStRefG 2008 –.