OLG Celle - Beschluss vom 26.04.2021
9 W 51/21
Normen:
GmbHG § 69 Abs. 2; GmbHG § 4a; GmbHG § 53; GmbHG § 69;
Fundstellen:
GmbHR 2021, 715
MDR 2021, 889
NZI 2021, 965
NotBZ 2021, 468
ZIP 2021, 2231
ZInsO 2021, 1576
Vorinstanzen:
AG Tostedt, vom 16.04.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 29 AR 179/21
AG Hannover, - Vorinstanzaktenzeichen HRB

Zulässigkeit der Sitzverlegung einer GmbH im Liquiditätsstadium

OLG Celle, Beschluss vom 26.04.2021 - Aktenzeichen 9 W 51/21

DRsp Nr. 2021/8209

Zulässigkeit der Sitzverlegung einer GmbH im Liquiditätsstadium

Im Grundsatz ist die Sitzverlegung einer GmbH - vorbehaltlich tatsächlicher Anhaltspunkte für Rechtsmissbräuchlichkeit im Einzelfall - auch im Liquidationsstadium zulässig (entgegen KG 22 W 63/17).

Auf die Beschwerde der betroffenen Gesellschaft vom 16. April 2021 wird der Beschluss des Amtsgerichts - Registergericht - Tostedt vom 26. März 2021 aufgehoben. Das Registergericht wird angewiesen, dem Verfahren unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats Fortgang zu geben.

Eine Kostenentscheidung ist nicht veranlasst.

Normenkette:

GmbHG § 69 Abs. 2; GmbHG § 4a; GmbHG § 53; GmbHG § 69;

Gründe:

I.

Die betroffene Gesellschaft, deren Stammkapital 1 Mio. Euro beträgt, befindet sich seit Januar 2019 in Liquidation. Mit formgerechter Anmeldung des Liquidators vom 19. März 2021 (Bl. 15 AR-Hefter) begehrt sie die Eintragung ihrer Sitzverlegung aus dem Bezirk des Registergerichts Hannover in den Bezirk des Registergerichts Tostedt, nämlich nach Cuxhaven; dem liegt ein satzungsändernder Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 9. März 2021 zugrunde.