BAG - Urteil vom 28.10.2021
8 AZR 371/20
Normen:
AGG § 1; AGG § 3 Abs. 1; AGG § 3 Abs. 2; AGG § 7 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 27 Abs. 2 S. 2 Nr. 3; AGG § 31; BGB § 397 Abs. 2; BGB § 397 Abs. 1; ZPO § 287 Abs. 1; Richtlinie 2000/43/EG Art. 2 Abs. 1; Richtlinie 2000/43/EG Art. 6; Richtlinie 2000/78/EG Art. 2 Abs. 1; Richtlinie 2000/78/EG Art. 8; Richtlinie 2006/54/EG Art. 4; Richtlinie 2006/54/EG Art. 5; Richtlinie 2006/54/EG Art. 14; AEUV Art. 157 Abs. 1;
Fundstellen:
AP AGG _ 15 Nr. 30
ArbRB 2022, 103
AuR 2022, 186
BAGE 176, 134
DB 2022, 745
EzA AGG _ 15 Nr. 36
EzA-SD 2022, 5
MDR 2022, 832
NJW 2022, 1268
NZA 2022, 341
NZA-RR 2022, 221
ZIP 2022, 761
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 19.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 435/19
ArbG Fulda, vom 17.01.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 20/18

Zweck und Zielsetzung einer Entschädigung nach § 15 Abs. 2 AGGKeine Abbedingung der Vorschriften des AGG im VorausVerhältnis zwischen immateriellem Schaden und materiellem Schadensersatz nach § 15 Abs. 1 AGGKeine graduelle Gewichtung zwischen unmittelbarer und mittelbarer Benachteiligung im AGGVerschuldensunabhängige Haftung nach § 15 Abs. 2 AGGEntschädigungsanspruch nach § 15 Abs. 2 als Teil eines konstitutiven Schuldanerkenntnisses

BAG, Urteil vom 28.10.2021 - Aktenzeichen 8 AZR 371/20

DRsp Nr. 2022/3429

Zweck und Zielsetzung einer Entschädigung nach § 15 Abs. 2 AGG Keine Abbedingung der Vorschriften des AGG im Voraus Verhältnis zwischen immateriellem Schaden und materiellem Schadensersatz nach § 15 Abs. 1 AGG Keine graduelle Gewichtung zwischen unmittelbarer und mittelbarer Benachteiligung im AGG Verschuldensunabhängige Haftung nach § 15 Abs. 2 AGG Entschädigungsanspruch nach § 15 Abs. 2 als Teil eines konstitutiven Schuldanerkenntnisses

1. Die Entschädigung nach § 15 Abs. 2 AGG muss einen tatsächlichen und wirksamen rechtlichen Schutz der aus den Antidiskriminierungsrichtlinien des Unionsrechts hergeleiteten Rechte gewährleisten. Danach kommt ein Absehen von einer Entschädigung bzw. die Festsetzung einer Entschädigung auf "Null" nicht in Betracht. 2. Nach § 31 AGG kann von den Vorschriften des AGG nicht zu Ungunsten der geschützten Personen abgewichen werden. Danach verstoßen sämtliche Vereinbarungen gegen § 31 AGG, durch die Ansprüche aus dem AGG im Voraus ausgeschlossen oder beschränkt werden. § 31 AGG steht jedoch einer Vereinbarung über Ansprüche aus dem AGG im Nachhinein nicht entgegen. Orientierungssätze: