BFH - Beschluss vom 13.03.2024
V B 67/22
Normen:
UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2; EGRL 112/2006 Art. 11; AktG § 76; AktG § 84; AktG § 119; FGO § 115 Abs. 2 Nr. 1;
Fundstellen:
StX 2024, 230
Vorinstanzen:
FG Hessen, vom 30.06.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 396/21

Organisatorische Eingliederung durch personelle Verflechtung über leitende Mitarbeiter eines Organträgers als Mehrheitsgesellschafter der Organ-GmbH

BFH, Beschluss vom 13.03.2024 - Aktenzeichen V B 67/22

DRsp Nr. 2024/4713

Organisatorische Eingliederung durch personelle Verflechtung über leitende Mitarbeiter eines Organträgers als Mehrheitsgesellschafter der Organ-GmbH

1. NV: Es ist unionsrechtskonform, dass § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Umsatzsteuergesetzes nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) voraussetzt, dass der Organträger bei der Organgesellschaft seinen Willen durchsetzen kann (Anschluss an das BFH-Urteil vom 18.01.2023 - XI R 29/22 (XI R 16/18), BFHE 279, 320). 2. NV: Die organisatorische Eingliederung durch personelle Verflechtung über leitende Mitarbeiter des Organträgers (BFH-Urteil vom 07.07.2011 - V R 53/10, BFHE 234, 548, BStBl II 2013, 218) bedingt, dass der Organträger als Mehrheitsgesellschafter der Organ-GmbH seine Weisungsbefugnisse gegenüber seinem leitenden Mitarbeiter in dessen Eigenschaft als Geschäftsführungsorgan der Organgesellschaft auch gesellschaftsrechtlich bei der Organgesellschaft durchsetzen kann.

Tenor

Die Beschwerde der Klägerin wegen Nichtzulassung der Revision gegen das Urteil des Hessischen Finanzgerichts vom 30.06.2022 - 6 K 396/21 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2; EGRL 112/2006 Art. 11; AktG § 76; AktG § 84; AktG § 119; FGO § 115 Abs. 2 Nr. 1;

Gründe

I.