BFH - Urteil vom 15.03.1994
XI R 45/93
Normen:
AO (1977) § 34 Abs. 1, § 122 Abs. 1, § 124 Abs. 1, § 165, § 167, § 168, § 174 Abs. 4; UStG (1973) § 15 Abs. 1, § 15a Abs. 1, § 18 Abs. 3 Satz 1;
Fundstellen:
BB 1994, 1491
BFHE 174, 290
BStBl II 1994, 601
KTS 1995, 61
NVwZ 1996, 207
ZIP 1994, 1371
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg (EFG 1993, 359),

BFH - Urteil vom 15.03.1994 (XI R 45/93) - DRsp Nr. 1995/1164

BFH, Urteil vom 15.03.1994 - Aktenzeichen XI R 45/93

DRsp Nr. 1995/1164

»1. Ein Steuerbescheid, der sich an den Gemeinschuldner "zu Händen Herrn..." ohne Bezeichnung als Konkursverwalter richtet, ist dem Konkursverwalter nicht wirksam bekanntgegeben worden. 2. Versagt das FA dem Unternehmer auf Grund irriger Beurteilung des Sachverhaltes das Recht zum Vorsteuerabzug und wird der Steuerbescheid deshalb auf Grund des Rechtsbehelfs des Unternehmers zu seinen Gunsten geändert, so kann das FA den Umsatzsteuerbescheid eines Folgejahres im Hinblick auf die in diesem Jahr erforderliche Berichtigung des Vorsteuerabzuges gemäß § 15a UStG 1973 jedenfalls dann nicht nach § 174 Abs. 4 AO 1977 ändern, wenn es dort nur um die Höhe des ansonsten bereits berücksichtigten Vorsteuerberichtigungsanspruchs geht.«

Normenkette:

AO (1977) § 34 Abs. 1, § 122 Abs. 1, § 124 Abs. 1, § 165, § 167, § 168, § 174 Abs. 4; UStG (1973) § 15 Abs. 1, § 15a Abs. 1, § 18 Abs. 3 Satz 1;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) ist Konkursverwalter über das Vermögen der S-Ltd. Der Konkurs wurde 1976 eröffnet.

Die Geschäftstätigkeit der S-Ltd. umfaßte im Erhebungsgebiet die langfristige Vermietung eines Appartement- und Hotelkomplexes. Diesen Komplex hatte sie im Jahr 1975 erworben. Der Kaufpreis betrug 11641882,29 DM, von denen neben den Grundstücken 4700000 DM auf die Einrichtungsgegenstände entfielen.