BFH - Urteil vom 18.01.1995
XI R 71/93
Normen:
UStG (1980) § 2 Abs. 1, 3, § 4 Nr. 17 lit. b, § 10 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 1995, 1340
BFHE 177, 154
BStBl II 1995, 559
DB 1995, 1693
DStZ 1995, 569
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 18.01.1995 (XI R 71/93) - DRsp Nr. 1995/5512

BFH, Urteil vom 18.01.1995 - Aktenzeichen XI R 71/93

DRsp Nr. 1995/5512

»Die selbständige und nachhaltige Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben (hier: Betrieb einer Rettungswache gemäß § 7 Abs. 1 RettG vom 26. November 1974, GVBl NW 1974, 1481) durch (beliehene) Unternehmer des privaten Rechts mit Hilfe entgeltlicher Leistungen ist steuerbar und keine Ausübung öffentlicher Gewalt. § 4 Nr. 17 Buchst.b UStG 1980 verlangt weder, daß die Beförderungen aufgrund von Beförderungsverträgen erbracht werden noch daß der Empfänger der umsatzsteuerlichen Leistung und die beförderte Person identisch sind.«

Normenkette:

UStG (1980) § 2 Abs. 1, 3, § 4 Nr. 17 lit. b, § 10 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine GbR, betreibt aufgrund entsprechender Vereinbarungen mit dem Kreis X für den nördlichen Teil des ehemaligen Kreises Y eine Rettungswache. Gemäß § 7 Abs. 1 des Gesetzes über den Rettungsdienst (RettG) vom 26. November 1974 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen --GVBl NW-1974, 1481) halten die Rettungswachen Rettungsmittel, insbesondere Krankenkraftwagen, sowie das erforderliche Personal bereit und führen Einsätze durch.