BFH - Urteil vom 23.03.1982
VII R 68/81
Normen:
AO § 144 Abs. 1 Satz 1; AO (1977) § 169 Abs. 2 Satz 2; UStG (1973) § 1 Abs. 1 Nr. 3, § 11 Satz 1, § 12 Abs. 1, § 21 Abs. 1, Abs. 2; ZG § 57;
Fundstellen:
BFHE 135, 563
ZfZ 1982, 306

BFH - Urteil vom 23.03.1982 (VII R 68/81) - DRsp Nr. 1994/588

BFH, Urteil vom 23.03.1982 - Aktenzeichen VII R 68/81

DRsp Nr. 1994/588

»1. Das Urteil des EUGH vom 5. Februar 1981 Rs.50/80 (EUGHE 1981, 385) steht der Entstehung von EUSt bei der Einfuhr von Haschisch in das Zollgebiet und der Inanspruchnahme des späteren Erwerbers als weiterer Zollschuldner nicht entgegen. 2. Die zehnjährige Festsetzungsfrist des § 169 Abs. 2 Satz 2 AO 1977 gilt auch für Ansprüche gegen den weiteren Zollschuldner (§ 57 Abs. 2 Satz 2 ZG).«

Normenkette:

AO § 144 Abs. 1 Satz 1; AO (1977) § 169 Abs. 2 Satz 2; UStG (1973) § 1 Abs. 1 Nr. 3, § 11 Satz 1, § 12 Abs. 1, § 21 Abs. 1, Abs. 2; ZG § 57;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurde durch rechtskräftiges Strafurteil der Großen Strafkammer des Landgerichts wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Nach den Feststellungen des Strafurteils hat der Kläger in der Zeit von Dezember 1978 bis Mai 1979 insgesamt 39,5 kg Haschisch erworben und weiterverkauft.

Mit Bescheid vom 26. Februar 1980 nahm der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Hauptzollamt --HZA--) den Kläger in Höhe von 14.220 DM Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) als weiteren Zollschuldner in Anspruch.