FinMin Schleswig-Holstein - Erlass vom 16.04.2014
akt Kurzinfo KSt 2/2013

FinMin Schleswig-Holstein - Erlass vom 16.04.2014 (akt Kurzinfo KSt 2/2013) - DRsp Nr. 2014/80341

FinMin Schleswig-Holstein, Erlass vom 16.04.2014 - Aktenzeichen akt Kurzinfo KSt 2/2013

DRsp Nr. 2014/80341

Forderungsverzicht durch GmbH-Gesellschafter; Anwendung des BMF-Schreibens vom 27. März 2003 (BStBl 2003 I S. 240) zur ertragsteuerlichen Behandlung von Sanierungsgewinnen

Es ist gefragt worden, ob und inwieweit der Darlehensverzicht eines GmbH-Gesellschafters zu einem begünstigten Sanierungsgewinn i. S. des BMF-Schreibens vom 27. März 2003 (BStBl 2003 I S. 240 [ESt-Kartei, EStG § 4 Allgemein, Karte 1.1]; im Folgenden: „Sanierungserlass”) führt.

Ich bitte hierzu die Auffassung zu vertreten, dass ein begünstigter Sanierungsgewinn i. S. des Sanierungserlasses bei einem Darlehensverzicht durch einen Gesellschafter nur dann vorliegt, wenn der Verzicht eigenbetrieblich - und nicht gesellschaftsrechtlich - veranlasst ist. und wenn neben dem Gesellschafter auch unbeteiligte Dritte Darlehensverzichte aus sprechen („Handeln im Gläubiger Akkord”) oder anderweitige Sanierungsbeiträge leisten. Von einer gesellschaftsrechtlichen Veranlassung ist dagegen auch dann z. B. grundsätzlich auszugehen, wenn das Darlehen von vorne herein als sog. „Finanzplandarlehen” ausgereicht wurde. Zum Begriff des „Finanzplandarlehens” vgl. BMF-Schreiben vom 8. Juni 1999 (BStBl 1999 I S. 545; KStH 2008, Anhang 25. IV).