BFH - Urteil vom 10.02.2005
V R 76/03
Normen:
UStG (1999) § 15 Abs. 1a Nr. 1, (1993) § 1 Abs. 1 Nr. 2 S. 2 lit. c ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 17 Abs. 2, 6 ;
Fundstellen:
AuR 2005, 279
BB 2005, 816
BB 2005, 922
BFH/NV 2005, 817
BFHE 208, 507
BStBl II 2005, 509
DB 2005, 868
DStR 2005, 598
EuZW 2005, 284
NJW 2005, 1310
Steuertelex 2005, 213
Vorinstanzen:
FG München, vom 13.11.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 3488/02

Keine Einschränkung des Vorsteuerabzugs für betrieblich veranlasste Bewirtungskosten nach § 15 Abs. 1a Nr. 1 UStG 1999

BFH, Urteil vom 10.02.2005 - Aktenzeichen V R 76/03

DRsp Nr. 2005/4890

Keine Einschränkung des Vorsteuerabzugs für betrieblich veranlasste Bewirtungskosten nach § 15 Abs. 1a Nr. 1 UStG 1999

»1. Betrieblich veranlasste Bewirtungskosten berechtigen unter den allgemeinen Voraussetzungen des Art. 17 Abs. 2 der Richtlinie 77/388/EWG (§ 15 Abs. 1 UStG 1999) zum Vorsteuerabzug. 2. Die Einschränkung des Rechts auf Vorsteuerabzug durch § 15 Abs. 1 a Nr. 1 UStG 1999 ist mit Art. 17 Abs. 6 der Richtlinie 77/388/EWG nicht vereinbar. 3. Der Steuerpflichtige kann sich auf das ihm günstigere Gemeinschaftsrecht berufen.«

Normenkette:

UStG (1999) § 15 Abs. 1a Nr. 1, (1993) § 1 Abs. 1 Nr. 2 S. 2 lit. c ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 17 Abs. 2, 6 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, betreibt ein Baumanagementunternehmen. Im Rahmen dieser Tätigkeit und zur Förderung von Vertragsabschlüssen bewirtete sie gelegentlich Geschäftskunden bei Vertragsverhandlungen und bei Baubesichtigungen vor Ort in Gaststätten.

In ihrer Umsatzsteuererklärung für 1999 (Streitjahre) machte die Klägerin die auf die Bewirtungskosten entfallenden Vorsteuerbeträge in vollem Umfang geltend, da sie der Auffassung war, dass der teilweise Ausschluss des Vorsteuerabzugs bei Bewirtungsaufwendungen gemäß § 15 Abs. 1 a Nr. 1 des Umsatzsteuergesetzes (UStG 1999) nicht mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar sei.