BFH - Urteil vom 26.01.2006
V R 70/03
Normen:
UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 7 lit. b, (1967) § 12 Abs. 2 Nr. 7 lit. a ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 12 Abs. 4 Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. q ; UrhG § 15 Abs. 2 § 19 Abs. 4 § 20 ;
Fundstellen:
AfP 2007, 70
BB 2006, 762
BFH/NV 2006, 1033
BFHE 213, 74
BStBl II 2006, 387
DB 2006, 763
DStR 2006, 563
ZUM-RD 2007, 106
Vorinstanzen:
FG München, vom 09.10.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 5016/00

Umsatzsteuerrechtliche Behandlung von Umsätzen des Bezahlfernsehens sog. Pay-TV

BFH, Urteil vom 26.01.2006 - Aktenzeichen V R 70/03

DRsp Nr. 2006/7652

Umsatzsteuerrechtliche Behandlung von Umsätzen des Bezahlfernsehens sog. "Pay-TV"

»Die Ausstrahlung eines Fernsehprogramms ist keine Filmvorführung i.S. des § 12 Abs. 2 Nr. 7 Buchst. b UStG 1980 (Bestätigung von Abschn. 167 Abs. 2 Satz 2 UStR 1996/2005).«

Normenkette:

UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 7 lit. b, (1967) § 12 Abs. 2 Nr. 7 lit. a ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 12 Abs. 4 Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. q ; UrhG § 15 Abs. 2 § 19 Abs. 4 § 20 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob auf Umsätze des Bezahlfernsehens der ermäßigte Steuersatz anzuwenden ist.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine Kommanditgesellschaft (KG), betätigt sich als Anbieter für Bezahlfernsehen (sog. "Pay-TV") auf dem deutschen Markt. Die Klägerin erstellt in einem Abwicklungsstudio von Informationsträgern (Filmkopien oder Magnetbändern) ein Fernsehprogramm und strahlt es über Satelliten, Kabelnetze und sonstige technische Einrichtungen verschlüsselt aus. Zwischen der Klägerin und den Empfängern wird ein Abonnementvertrag mit monatlichem Pauschalentgelt abgeschlossen. Die Abonnenten können das Programm mit Hilfe eines von der Klägerin zur Verfügung gestellten Geräts entschlüsseln und auf einem Fernsehgerät betrachten.