BFH - Urteil vom 23.09.1999
VI R 74/98
Normen:
EStG § 4 Abs. 5 Nr. 6b, § 9 Abs. 5 ;
Fundstellen:
BB 1999, 2542
BFH/NV 2000, 272
BFHE 189, 438
BStBl II 2000, 7
DB 1999, 2497
DStR 1999, 1981
DStZ 2000, 137
NJW 2000, 606
NZM 2000, 101
Vorinstanzen:
FG Rheinalnd-Pfalz,

Abzugsbeschränkung für häusliches Arbeitszimmer

BFH, Urteil vom 23.09.1999 - Aktenzeichen VI R 74/98

DRsp Nr. 2000/643

Abzugsbeschränkung für häusliches Arbeitszimmer

»1. Die Beschränkung des Werbungskostenabzugs für Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer durch § 9 Abs. 5 i.V.m. § 4 Abs. 5 Nr. 6 b EStG ist dem Grunde und der Höhe nach verfassungsgemäß (Bestätigung der BFH-Urteile vom 27. September 1996 VI R 47/96, BFHE 181, 305, BStBl II 1997, 68, und vom 21. November 1997 VI R 4/97, BFHE 184, 532, BStBl II 1998, 351). 2. Der Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung i.S. des § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6 b Satz 3, 2. Halbsatz EStG kann nicht im Wege verfassungskonformer Auslegung isoliert für einzelne Tätigkeiten, sondern nur für sämtliche Tätigkeiten des Steuerpflichtigen bestimmt werden. 3. Ob ein Büro- oder Praxisraum der Abzugsbeschränkung für häusliche Arbeitszimmer unterfällt, läßt sich nicht generell, sondern nur aufgrund einer Gesamtwürdigung der Umstände des Einzelfalls beurteilen. 4. Nutzt der Steuerpflichtige einen Raum im eigenen Einfamilienhaus für berufliche Tätigkeiten, die in den Kernbereich der Nutzung eines typischen häuslichen Arbeitszimmers fallen, ist § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6 b EStG auch dann anzuwenden, wenn in diesem Raum gelegentlich Beratungsgespräche geführt werden.«

Normenkette:

EStG § 4 Abs. 5 Nr. 6b, § 9 Abs. 5 ;

Gründe: