BGH - Beschluss vom 26.07.2022
XI ZB 23/20
Normen:
HGB § 128 S. 1; KapMuG § 1 Abs. 1; VermAnlG § 20 Abs. 1 S. 1 Alt. 2; VermVerkProspV § 8 Abs. 1 Nr. 3;
Fundstellen:
BB 2022, 2561
BB 2022, 2701
DB 2022, 2656
MDR 2022, 1496
NJW-RR 2022, 1708
WM 2022, 2137
Vorinstanzen:
LG Stade, vom 29.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 5 OH 8/17
OLG Celle, vom 11.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Kap 4/18

Ausschluss der Haftung der Gründungsgesellschafter als Prospektveranlasser unter dem Aspekt einer vorvertraglichen Pflichtverletzung durch die spezialgesetzliche Prospekthaftung; Verwendung eines unrichtigen, unvollständigen oder irreführenden Prospekts als Mittel der schriftlichen Aufklärung; Investition der Fondsgesellschaft über weitere Gesellschaften mittelbar in die Exploration und Förderung von Erdölvorkommen und Erdgasvorkommen in Alaska

BGH, Beschluss vom 26.07.2022 - Aktenzeichen XI ZB 23/20

DRsp Nr. 2022/15312

Ausschluss der Haftung der Gründungsgesellschafter als Prospektveranlasser unter dem Aspekt einer vorvertraglichen Pflichtverletzung durch die spezialgesetzliche Prospekthaftung; Verwendung eines unrichtigen, unvollständigen oder irreführenden Prospekts als Mittel der schriftlichen Aufklärung; Investition der Fondsgesellschaft über weitere Gesellschaften mittelbar in die Exploration und Förderung von Erdölvorkommen und Erdgasvorkommen in Alaska

a) Ansprüche, die auf den gesetzlichen Haftungstatbestand des § 128 Satz 1 HGB (analog) gestützt werden, fallen nicht in den Anwendungsbereich von § 1 Abs. 1 KapMuG.b) Die spezialgesetzliche Prospekthaftung gemäß § 20 VermAnlG schließt in ihrem Anwendungsbereich eine Haftung der Gründungsgesellschafter als Prospektveranlasser unter dem Aspekt einer vorvertraglichen Pflichtverletzung aufgrund der Verwendung eines unrichtigen, unvollständigen oder irreführenden Prospekts als Mittel der schriftlichen Aufklärung gemäß § 311 Abs. 2, § 241 Abs. 2, § 280 Abs. 1 BGB aus (Fortführung von Senat, Beschlüsse vom 19. Januar 2021 - XI ZB 35/18, BGHZ 228, 237 Rn. 22 ff. und vom 14. Juni 2022 - XI ZR 395/21, juris).