BFH - Urteil vom 11.12.2018
VIII R 11/16
Normen:
AO § 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a; FGO § 68 Satz 1; EStG § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. a und d, § 3 Nr. 40a, § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, § 18 Abs. 1 Nr. 4;
Fundstellen:
AO-StB 2019, 240
BB 2019, 1429
BB 2019, 1826
BFH/NV 2019, 746
BFHE 263, 418
DB 2019, 1305
DStR 2019, 1136
DStRE 2019, 786
FR 2020, 94
GmbHR 2019, 853
NZG 2019, 1037
Vorinstanzen:
FG Hessen, vom 07.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 2482/10

Begriff der vermögensverwaltenden Gesellschaft i.S. von § 18 Abs. 1 Nr. 4 EStG

BFH, Urteil vom 11.12.2018 - Aktenzeichen VIII R 11/16

DRsp Nr. 2019/7986

Begriff der vermögensverwaltenden Gesellschaft i.S. von § 18 Abs. 1 Nr. 4 EStG

1. Ob eine gewerblich geprägte Oberpersonengesellschaft aus einer gewerblich geprägten Unterpersonengesellschaft einen Gewinnanteil i.S. des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG samt darin enthaltener gemäß § 3 Nr. 40 Satz 1 EStG steuerfreier Einnahmen bezieht oder diese Einnahme gemäß § 18 Abs. 1 Nr. 4 EStG bei der Oberpersonengesellschaft als Tätigkeitsvergütung zu qualifizieren ist, betrifft verfahrensrechtlich die eigenständigen Feststellungen des Gewinnfeststellungsbescheids zur Einkunftsart und zum Vorliegen steuerfreier Einnahmen gemäß § 3 Nr. 40 Satz 1 EStG oder § 3 Nr. 40a EStG. Diese Feststellungen sind insoweit untrennbar miteinander verbunden. 2. Nimmt das FG rechtsfehlerhaft an, ein partiell geänderter Gewinnfeststellungsbescheid werde insoweit nicht gemäß § 68 Satz 1 FGO zum Gegenstand eines anhängigen Verfahrens und entscheidet es bewusst über den ursprünglichen Gewinnfeststellungsbescheid als Verfahrensgegenstand, liegt ein Verstoß gegen die Grundordnung des Verfahrens vor, der regelmäßig zur Aufhebung der Vorentscheidung und zur Zurückverweisung der Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das FG führt.