BFH vom 21.01.1985
GrS 1/83
Normen:
AO § 229 ; AO § 348 ;
Fundstellen:
BStBl II 1985, 303
JuS 1986, 74

BFH - 21.01.1985 (GrS 1/83) - DRsp Nr. 1997/16144

BFH, vom 21.01.1985 - Aktenzeichen GrS 1/83

DRsp Nr. 1997/16144

»Eine Verpflichtungsklage, mit der die Verurteilung der Behörde zum Erlaß eines von ihr abgelehnten Verwaltungsaktes der in § 229 AO bzw. § 348 AO 1977 bezeichneten Art begehrt wird, ist ohne Vorverfahren zulässig, wenn die Behörde innerhalb eines Monats nach Zustellung der Klageschrift zustimmt.«

Normenkette:

AO § 229 ; AO § 348 ;

I. Der V. Senat des Bundesfinanzhofs (BFH) hat mit Beschluß vom 21. Juli 1983 V R 3/77 (BFHE 139, 17, BStBl II 1983, 742) den Großen Senat gemäß § 11 Abs. 3 der Finanzgerichtsordnung (FGO) zur Entscheidung folgender Rechtsfragen angerufen: 1. Kann die Klage, mit welcher der Kläger die Aufhebung eines ablehnenden Verwaltungsaktes der in § 229 der Reichsabgabenordnung (AO) bzw. § 348 der Abgabenordnung (AO 1977) bezeichneten Art und die Verurteilung zum Erlaß des entsprechenden Verwaltungsaktes begehrt, mit Zustimmung des Finanzamts (FA) gemäß § 45 Abs. 1 Satz 1 FGO als Sprungklage erhoben werden?

2. Falls die Anwendbarkeit des § 45 Abs. 1 Satz 1 FGO verneint wird: Ist § 45 Abs. 1 Satz 2 FGO auf eine beim Finanzgericht (FG) eingelegte Verpflichtungsklage anwendbar?