BFH vom 30.11.1982
VII R 9/82
Normen:
GG Art. 12, Art. 80 Abs. 1 Satz 1; StBerG § 158 Nr. 1 lit. b, c, d;
Fundstellen:
BFHE 137, 526
BStBl II 1983, 348

BFH - 30.11.1982 (VII R 9/82) - DRsp Nr. 1997/15568

BFH, vom 30.11.1982 - Aktenzeichen VII R 9/82

DRsp Nr. 1997/15568

»Der VII. Senat des BFH teilt nicht die im Vorlagebeschluß des FG Düsseldorf vom 20.07.1981 II 91/81 (EFG 1982, 206) vertretene Auffassung, die Ermächtigungsvorschriften des § 158 Nr. 1 Buchst. b) bis d) StBerG verstießen gegen das Bestimmtheitsgebot des Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG und gegen das durch Art. 12 GG gewährleistete Grundrecht der Berufsfreiheit.«

Normenkette:

GG Art. 12, Art. 80 Abs. 1 Satz 1; StBerG § 158 Nr. 1 lit. b, c, d;

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) nahm im Jahre 1980 an der Steuerbevollmächtigtenprüfung teil. Im Anschluß an den mündlichen Teil der Prüfung am 2. Juni 1980 gab der Vorsitzende des Prüfungsausschusses bei der Beklagten und Revisionsbeklagten (Oberfinanzdirektion -OFD-) dem Kläger bekannt, daß er die Prüfung nicht bestanden habe. Diese Entscheidung beruhte auf folgender Benotung der Prüfungsleistungen des Klägers:

1. Schriftliche Prüfungsleistungen:

Buchführungsklausur 3,5; Einkommensteuerklausur 4; Umsatzsteuerklausur 5

2. Mündliche Prüfungsleistungen:

Vortrag 5,5; Umsatzsteuer und Berufsrecht 4,5; Ertragsteuern 3,5; Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht 5; AO, FGO, BGB 4,5; BewG, VSt, VerkSt 4.

Bei der Bewertung der schriftlichen Prüfungsarbeiten ging der Prüfungsausschuß von Punkteschlüsseln aus, auf die sich die Erstgutachter in Vorbesprechungen geeinigt hatten. Das Bewertungsschema sah vor: