BFH - Urteil vom 11.07.1985
II R 106/82
Normen:
GrEStG NW § 16a; GrEStWoBauG NW § 1 Nr. 4, § 3 Abs. 4;
Fundstellen:
BFHE 144, 169
BStBl II 1985, 593
DStR 1985, 673
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 11.07.1985 (II R 106/82) - DRsp Nr. 1996/10100

BFH, Urteil vom 11.07.1985 - Aktenzeichen II R 106/82

DRsp Nr. 1996/10100

»1. Einheitliches Vertragswerk bei Abschluß eines Grundstückskaufvertrages und eines Baubetreuungsvertrages (Anschluß an die BFH-Urteile vom 13. April 1983 II R 53/81, BFHE 138, 476, BStBl II 1983, 606, und vom 4. Mai 1983 II R 6/82, BFHE 138, 480, BStBl II 1983, 609). 2. Verjährung der gemäß § 3 Abs. 4 GrEStWoBauG NW nachzuerhebenden Steuer.«

Normenkette:

GrEStG NW § 16a; GrEStWoBauG NW § 1 Nr. 4, § 3 Abs. 4;

Gründe:

I. 1. Der Kläger schloß am 11. Mai 1970 mit der X-KG vier Verträge:

a) Einen notariell beurkundeten Vertrag (Vertrag I), wonach er für 38.073 DM ein Grundstück in Nordrhein-Westfalen kaufte. In § 5 des Vertrages heißt es, daß der Käufer beabsichtige, auf dem Grundstück ein Mietwohnhaus zu errichten. Er habe in einem besonderen Vertrag der Verkäuferin den Auftrag erteilt, dieses Bauvorhaben in seinem Namen und für seine Rechnung durchzuführen;

b) einen notariell beurkundeten Vertrag (Vertrag II), wonach u.a. "die Gesamtkosten" für das Grundstück und ein von der X-KG auf dem Grundstück schlüsselfertig zu errichtendes Mietwohnhaus 405 000 DM betragen sollten.

c) einen als Anlage zu dem Vertrag II genommenen privatschriftlichen "Bauherren-Betreuer-Vertrag" (Vertrag III), wonach die X-KG die Errichtung des vorgenannten Mietwohnhauses zu betreuen hatte;