BFH - Urteil vom 12.12.2017
X R 39/15
Normen:
FGO § 100 Abs. 2 Satz 2; EStG § 10 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a, § 20 Abs. 1 Nr. 6, § 22 Nr. 1 Satz 1, Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa, § 52 Abs. 28 Satz 5; EStG 2004 § 10 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b Doppelbuchst. dd, § 20 Abs. 1 Nr. 6 Satz 1, Satz 2;
Fundstellen:
BFH/NV 2018, 1002
BFHE 261, 203
BStBl II 2018, 579
DB 2018, 2412
DStRE 2018, 1014
DStZ 2018, 603
HFR 2019, 122
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 12.03.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 12 K 1200/14

Ertragsteuerliche Behandlung von Kapitalauszahlungen aus einer als Kapitallebensversicherung ausgestalteten berufsständischen Versorgung

BFH, Urteil vom 12.12.2017 - Aktenzeichen X R 39/15

DRsp Nr. 2018/9168

Ertragsteuerliche Behandlung von Kapitalauszahlungen aus einer als Kapitallebensversicherung ausgestalteten berufsständischen Versorgung

Ist eine zur Basisversorgung hinzutretende und von dieser getrennte Kapitalversorgung aus einem berufsständischen Versorgungswerk als Kapitallebensversicherung ausgestaltet, sind auf entsprechende Kapitalauszahlungen nicht die Regelungen über die Leistungen aus einer Basis-Altersversorgung (§ 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a EStG), sondern die Regelungen über Erträge aus Kapitallebensversicherungen (§ 20 Abs. 1 Nr. 6 EStG) anzuwenden.

Tenor

Auf die Revision der Kläger wird das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 12. März 2015 12 K 1200/14 E aufgehoben.

Die Einkommensteuer 2011 wird unter Abänderung des Einkommensteuerbescheids vom 19. November 2014 auf den Betrag festgesetzt, der sich ergibt, wenn die Auszahlung aus der Kapitalversorgung des Versorgungswerks der Zahnärztekammer Nordrhein-Westfalen als steuerfrei behandelt wird.

Die Berechnung der Steuer wird dem Beklagten übertragen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

FGO § 100 Abs. 2 Satz 2; EStG § 10 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a, § 20 Abs. 1 Nr. 6, § 22 Nr. 1 Satz 1, Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa, § 52 Abs. 28 Satz 5; EStG 2004 § 10 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b Doppelbuchst. dd, § 20 Abs. 1 Nr. 6 Satz 1, Satz 2;

Gründe

I.