OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 11.09.2013
S 2244 A - 37 - St 215

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 11.09.2013 (S 2244 A - 37 - St 215) - DRsp Nr. 2013/80622

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 11.09.2013 - Aktenzeichen S 2244 A - 37 - St 215

DRsp Nr. 2013/80622

Auswirkungen des Zwerganteils- und des Sanierungsprivilegs auf nachträgliche Anschaffungskosten bei § 17 EStG

Der Bundesfinanzhof orientiert sich in seinen Entscheidungen zur Berücksichtigung von Darlehen und Bürgschaften als nachträgliche Anschaffungskosten bei § 17 EStG bisher strikt an den im Gesellschaftsrecht normierten Eigenkapitalersatzregeln (vgl. BMF-Schreiben vom 08.06.1999, BStBl 1999 I S. 545). Durch das Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) wurde das Eigenkapitalersatzrecht zum 01.11.2008 grundlegend dereguliert. Die Bestimmungen über kapitalersetzende Darlehen (§§ 32a, 32b GmbHG) wurden aus dem GmbHG entfernt und im Insolvenzrecht sowie im Anfechtungsgesetz neu geordnet. Die gesetzlichen Neuerungen sind auf Insolvenzverfahren anzuwenden, die ab dem Inkrafttreten des MoMiG am 01.11.2008 eröffnet worden sind. Für Insolvenzeröffnungen vor dem 01.11.2008 gelten die bisherigen gesetzlichen Regelungen fort (Art. 103d EGInsO).

I. Zwerganteilsprivileg

1. Rechtslage für Insolvenzeröffnungen bis 30.10.2008 (§ 32a Abs. 3 Satz 2 GmbHG)