OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 23.07.2013
S 2241a A - 7 - St 213

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 23.07.2013 (S 2241a A - 7 - St 213) - DRsp Nr. 2013/80593

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 23.07.2013 - Aktenzeichen S 2241a A - 7 - St 213

DRsp Nr. 2013/80593

Anwendung des § 15a EStG bei mehrstöckigen Personengesellschaften

Die Anwendung des § 15a EStG bei mehrstöckigen Personengesellschaften gestaltet sich insbesondere hinsichtlich der Ermittlung des maßgeblichen Kapitalkontos i. S. des § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG und des nach § 15a Abs. 4 Satz 1 EStG gesondert festzustellenden Verlustes problematisch.

Dargestellt am Beispielsfall einer doppelstöckigen KG, vertrete ich hierzu folgende Rechtsauffassung:

Sachverhalt:

Die A-GmbH & Co. KG (= Obergesellschaft) ist zu 100 % als Kommanditistin an der B-KG (= Untergesellschaft) beteiligt. Alleiniger Kommanditist der A-GmbH & Co. KG ist die natürliche Person A, ebenfalls mit einer Kapitalbeteiligung von 100 %.

Im Vz 01 haben sich die Kapitalkonten der Gesellschafter in der jeweiligen Steuerbilanz wie folgt entwickelt:

bei der Untergesellschaft

Kapitalkonto der Obergesellschaft am 01.01.01 400.000 €
Verlust 01 - 500.000 €
Kapitalkonto der Obergesellschaft am 31.12.01 - 100.000 €

Folge: Der Verlustanteil der Obergesellschaft ist gem. § 15a Abs. 1 EStG in Höhe von 400.000 € ausgleichsfähig und in Höhe von 100.000 € nur mit künftigen Gewinnen verrechenbar.

bei der Obergesellschaft

Kapitalkonto des A am 01.01.01 1.100.000 €
originärer Verlust der Obergesellschaft 01 - 650.000 €
Verlustanteil 01 aus der Untergesellschaft - 500.000 €
Kapitalkonto des A