BGH - Urteil vom 08.02.2024
IX ZR 137/22
Normen:
BGB § 280 Abs. 1; BGB § 675; SGB IV § 7a; SGB IV § 28h Abs. 2;
Fundstellen:
DB 2024, 513
ZAP EN-Nr. 173/2024
ZIP 2024, 453
BB 2024, 513
ZAP 2024, 207
DB 2024, 715
NJW 2024, 960
ZIP 2024, 681
MDR 2024, 437
BB 2024, 781
GmbH-StB 2024, 109
Vorinstanzen:
LG Trier, vom 17.03.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 34/20
OLG Koblenz, vom 09.06.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U 530/21

Vertragliche Pflichten aus dem übernommenen Lohnbuchhaltungsmandat mit Blick auf die eigenständige Klärung der Frage der Sozialversicherungspflicht; Hinwirkung des Lohnbuchhalters auf eine Klärung der Statusfrage durch den Auftraggeber

BGH, Urteil vom 08.02.2024 - Aktenzeichen IX ZR 137/22

DRsp Nr. 2024/2149

Vertragliche Pflichten aus dem übernommenen Lohnbuchhaltungsmandat mit Blick auf die eigenständige Klärung der Frage der Sozialversicherungspflicht; Hinwirkung des Lohnbuchhalters auf eine Klärung der Statusfrage durch den Auftraggeber

a) Das Lohnbuchhaltungsmandat umfasst keine Pflicht, die Frage der Sozialversicherungspflicht eigenständig zu klären. b) Für die der Berechnung der Abzugsbeträge vorgelagerte Frage der Sozialversicherungspflicht der Tätigkeit eines Mitarbeiters des Mandanten hat der Lohnbuchhalter nach einer verbindlichen Vorgabe durch den Auftraggeber zu verfahren. Fehlt eine solche verbindliche Vorgabe und ist die statusrechtliche Einordnung des Mitarbeiters weder als anderweitig geklärt noch als zweifelsfrei anzusehen, hat der Lohnbuchhalter auf eine Klärung der Statusfrage durch den Auftraggeber hinzuwirken (Fortentwicklung von BGH, Urteil vom 12. Februar 2004 - IX ZR 246/02; vom 23. September 2004 - IX ZR 148/03).