BFH - Urteil vom 21.11.2023
VII R 10/21
Normen:
UStG § 5 Abs. 1 Nr. 3; UStG § 4 Nr. 1 Buchst. b); UStG § 6a; UStG § 1 Abs. 1 Nr. 4; UStG § 13a Abs. 2; UStG § 21 Abs. 2; UStG § 22b; EGRL 112/2006 Art. 143 Abs. 1 Buchst. d); EGRL 112/2006 Art. 138; EGRL 112/2006 Art. 201; EUV 952/2013 Art. 27; EUV 952/2013 Art. 28; EUV 952/2013 Art. 77 Abs. 1 Buchst. a); EUV 952/2013 Art. 77 Abs. 2; EUV 952/2013 Art. 77 Abs. 3; EUV 952/2013 Art. 105 Abs. 3; EUV 952/2013 Art. 19 Abs. 1 Unterabs. 2; EUV 952/2013 Art. 5 Nr. 15; EUV 952/2013 Art. 105 Abs. 4; AO § 130; AO § 131; AEUV Art. 267;
Fundstellen:
DStR 2024, 676
BB 2024, 726
StX 2024, 202
DStRE 2024, 439
UStB 2024, 103
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 25.01.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 47/18

Sinngemäße Anwendung der Vorschriften für die Nacherhebung von Zoll im Sinne von Art. 105 Abs. 4 i.V.m. Abs. 3 des Unionszollkodex auf die Einfuhrumsatzsteuer; Voraussetzungen einer innergemeinschaftlichen Anschlusslieferung

BFH, Urteil vom 21.11.2023 - Aktenzeichen VII R 10/21

DRsp Nr. 2024/3605

Sinngemäße Anwendung der Vorschriften für die Nacherhebung von Zoll im Sinne von Art. 105 Abs. 4 i.V.m. Abs. 3 des Unionszollkodex auf die Einfuhrumsatzsteuer; Voraussetzungen einer innergemeinschaftlichen Anschlusslieferung

1. Die Vorschriften für die Nacherhebung von Zoll im Sinne von Art. 105 Abs. 4 i.V.m. Abs. 3 des Unionszollkodex sind sinngemäß auf die Einfuhrumsatzsteuer anzuwenden. 2. Die Steuerbefreiung für eine innergemeinschaftliche Anschlusslieferung gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 3, § 4 Nr. 1 Buchst. b, § 6a des Umsatzsteuergesetzes kann grundsätzlich nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die Identität des Erwerbers im Erwerbsmitgliedstaat feststeht. Die Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen einer innergemeinschaftlichen Anschlusslieferung trägt derjenige, der sich auf die Steuerbefreiung beruft. 3. Eine als indirekte Vertreterin ohne Vertretungsmacht aufgetretene Person ist Schuldnerin der Einfuhrumsatzsteuer.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen den Gerichtsbescheid des Finanzgerichts Hamburg vom 25.01.2021 - 4 K 47/18 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

UStG § 5 Abs. 1 Nr. 3; UStG § 4 Nr. 1 Buchst. b); UStG § 6a; UStG § 1 Abs. 1 Nr. 4; UStG § 13a Abs. 2; UStG § 21 Abs. 2; UStG § 22b; EGRL 112/2006 Art. 143 Abs. 1 Buchst. d); EGRL 112/2006 Art. 138; EGRL 112/2006 Art. 201; EUV 952/2013 Art. ;