BFH - Urteil vom 17.11.2022
V R 12/20
Normen:
AO § 14; AO § 64; AO § 65; AO § 68 Nr. 4; UStG § 12 Abs. 2 Nr. 8 Buchst. a; EGRL 112/2006 Art. 98 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 98 Abs. 2; UStG 2005; UStG 2006; UStG 2007; UStG 2008; UStG 2009; UStG 2010; UStG 2011; UStG 2012;
Fundstellen:
AO-StB 2023, 62
BB 2023, 2786
BFH/NV 2023, 392
DStRE 2023, 278
GmbHR 2023, 686
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 10.04.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 1472/17

Umsatzsteuerliche Behandlung der Erlöse aus der Veräußerung von Hilfsmitteln für blinde oder sehbehinderte Menschen über ein LadengeschäftZulässigkeit einer Konkurrentenklage

BFH, Urteil vom 17.11.2022 - Aktenzeichen V R 12/20

DRsp Nr. 2023/1803

Umsatzsteuerliche Behandlung der Erlöse aus der Veräußerung von Hilfsmitteln für blinde oder sehbehinderte Menschen über ein Ladengeschäft Zulässigkeit einer Konkurrentenklage

Der Verkauf von Waren ist grundsätzlich eine typische Handelstätigkeit, die nicht die Voraussetzungen eines Zweckbetriebs i.S. von § 68 Nr. 4 AO erfüllt. Der Verkauf von Hilfsmitteln für blinde oder sehbehinderte Menschen über ein Ladengeschäft kann aber ein Zweckbetrieb sein, wenn über eine im Einzelhandel übliche reine Produktberatung hinaus weitere —fürsorgeorientierte— Hilfestellungen gegeben werden.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Sächsischen Finanzgerichts vom 10.04.2019 – 5 K 1472/17 hinsichtlich der Streitjahre 2004 bis 2012 aufgehoben.

Die Sache wird insoweit an das Sächsische Finanzgericht zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des gesamten Verfahrens übertragen.

Normenkette:

AO § 14; AO § 64; AO § 65; AO § 68 Nr. 4; UStG § 12 Abs. 2 Nr. 8 Buchst. a; EGRL 112/2006 Art. 98 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 98 Abs. 2; UStG 2005; UStG 2006; UStG 2007; UStG 2008; UStG 2009; UStG 2010; UStG 2011; UStG 2012;

Gründe

I.