BFH - Urteil vom 29.09.2022
V R 29/20
Normen:
UStG § 2 Abs. 1; UStG § 3 Abs. 9a Nr. 1; UStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 S. 1; UStG § 15 Abs. 1a; EGRL 112/2006 Art. 9 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 168 Buchst. a; EStG § 12 Nr. 1; AO § 41 Abs. 2; AO § 42; BGB § 117 Abs. 1; UStG § 13 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a S. 1; EGRL 112/2006 Art. 176 Abs. 2; UStG 2016;
Fundstellen:
BB 2023, 163
BB 2023, 85
BFH/NV 2023, 348
DStR 2023, 33
DStRE 2023, 120
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 07.08.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 2621/18

Vorsteuerabzugsberechtigung aus der Anschaffung eines Pkw zum Zwecke der entgeltlichen Überlassung an den freiberuflich tätigen Ehegatten

BFH, Urteil vom 29.09.2022 - Aktenzeichen V R 29/20

DRsp Nr. 2023/734

Vorsteuerabzugsberechtigung aus der Anschaffung eines Pkw zum Zwecke der entgeltlichen Überlassung an den freiberuflich tätigen Ehegatten

1. Der Erwerb eines PKW zur langfristigen Überlassung an den freiberuflich tätigen Ehegatten kann eine unternehmerische (wirtschaftliche) Tätigkeit begründen. 2. Der Vorsteuerabzug des Vermieters eines PKW ist nicht systemwidrig und daher auch nicht missbräuchlich. Dies gilt bei einer Vermietung unter Ehegatten jedenfalls für die Vermietung von PKW, die nicht dem unmittelbaren Familienbedarf dienen. 3. Einer Besteuerung der privaten Verwendung des vermieteten PKW durch den Vermieter-Ehegatten steht eine vertraglich geregelte Vollvermietung an den anderen Ehegatten nicht entgegen.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 07.08.2020 – 9 K 2621/18 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Baden-Württemberg zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

UStG § 2 Abs. 1; UStG § 3 Abs. 9a Nr. 1; UStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 S. 1; UStG § 15 Abs. 1a; EGRL 112/2006 Art. 9 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 168 Buchst. a; EStG § 12 Nr. 1; AO § 41 Abs. 2; AO § 42; BGB § 117 Abs. 1; UStG § 13 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a S. 1; EGRL 112/2006 Art. 176 Abs. 2; UStG 2016;

Gründe

I.