BFH vom 06.05.1975
VIII R 202/71
Normen:
AO § 226a, § 229 Nr. 12 ; KO § 3 Abs. 1, § 12, § 14, § 65 Abs. 2, § 69, § 146 Abs. 1, 5; StSäumGStSäumG (1961) § 4;
Fundstellen:
BFHE 115, 307
BStBl II 1985, 590

BFH - 06.05.1975 (VIII R 202/71) - DRsp Nr. 1997/16261

BFH, vom 06.05.1975 - Aktenzeichen VIII R 202/71

DRsp Nr. 1997/16261

»1. Steuerforderungen nehmen nach Maßgabe der Konkursordnung am Konkursverfahren teil (Anschluß an BFH-Urteil vom 27.11.1974 I R 185/73 , BFHE 114, 164, BStBl II 1975, 208); sie sind bei Betagung und Unverzinslichkeit gemäß § 65 Abs. 2 KO mit ihren abgezinsten Werten bei unbestimmter Fälligkeit und Unverzinslichkeit gemäß § 69 KO mit ihren Schätzungswerten festzustellen. 2. Steuerforderungen sind unverzinslich, wenn eine Verzinsung in Steuergesetzen nicht vorgeschrieben ist. Säumniszuschläge haben nicht den Charakter von Zinsen (Anschluß an BFH-Entscheidung vom 21.09.1973 III R 153, 154/72, BFHE 110, 318, BStBl II 1974, 17).«

Normenkette:

AO § 226a, § 229 Nr. 12 ; KO § 3 Abs. 1, § 12, § 14, § 65 Abs. 2, § 69, § 146 Abs. 1, 5; StSäumGStSäumG (1961) § 4;

I. Streitig ist im wesentlichen noch, ob im Konkursverfahren über den Nachlaß des am 16. Februar 1970 verstorbenen Steuerpflichtigen Steuerforderungen 1966 bis 1970 unbestimmter Fälligkeit mit ihren Nennbeträgen oder niedrigeren Werten festzustellen sind. Das Konkursverfahren wurde wegen Überschuldung der Erbmasse am 6. April 1970 eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) bestellt.