BFH - Urteil vom 01.10.1996
VIII R 68/94
Normen:
EStG § 9 Abs. 1 S. 3 Nr. 1, § 20 Abs. 1 Nr. 7 ;
Fundstellen:
BB 1997, 1292
BFHE 182, 312
BStBl II 1997, 454
DB 1997, 1372
DStR 1997, 1038
DStZ 1997, 679
NJW 1997, 2344
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG,

BFH - Urteil vom 01.10.1996 (VIII R 68/94) - DRsp Nr. 1997/4735

BFH, Urteil vom 01.10.1996 - Aktenzeichen VIII R 68/94

DRsp Nr. 1997/4735

»Wird ein mit Darlehensmitteln angeschafftes oder hergestelltes, bislang zur Erzielung von Überschußeinkünften verwendetes Wirtschaftsgut (hier: Grundstück) veräußert und der Veräußerungserlös seinerseits zum Zwecke der Einkunftserzielung eingesetzt (hier: Festgeldanlage), so können die für das aufrechterhaltene Darlehen gezahlten Zinsen als Werbungskosten (Betriebsausgaben) bei der neuen Kapitalanlage zu berücksichtigen sein (ständige Rechtsprechung: vgl. z.B. BFH-Urteile vom 26. Februar 1985 VIII R 59/83, BFH/NV 1985, 69; vom 7. August 1990 VIII R 67/88, BFHE 162, 48, BStBl II 1991, 14; vom 7. März 1995 VIII R 9/94, BFHE 177, 392, BStBl II 1995, 697). Dieser Abzug setzt nicht zwingend voraus, daß der Darlehensgläubiger der Änderung des Darlehenszwecks zustimmt; denn die Zustimmung des Darlehensgläubigers stellt lediglich ein --wenn auch gewichtiges-- Indiz für die "Umwidmung" des Darlehens dar (Anschluß an Senatsurteil in BFHE 177, 392, BStBl II 1995, 697), dessen Vorliegen entbehrlich ist, wenn der Nachweis der Verwendung des "Surrogats " für Zwecke der Einkunftserzielung anhand anderer (Hilfs-)Tatsachen eindeutig geführt werden kann.«

Normenkette:

EStG § 9 Abs. 1 S. 3 Nr. 1, § 20 Abs. 1 Nr. 7 ;

Gründe:

I.