OLG Bamberg - Urteil vom 22.12.2021
3 U 299/21
Normen:
ZPO § 91 Abs. 1; ZPO § 97 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2022, 143
DAR 2022, 143
MDR 2022, 635
Vorinstanzen:
LG Würzburg, vom 13.07.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 23 O 141/21

Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Audi A7 Sportback mit der Abgasnorm EU 6Rückrufbetroffenheit eines FahrzeugsBegriff der SittenwidrigkeitFahrzeugerwerb nach Strategiewechsel der Audi AG

OLG Bamberg, Urteil vom 22.12.2021 - Aktenzeichen 3 U 299/21

DRsp Nr. 2022/1711

Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Audi A7 Sportback mit der Abgasnorm EU 6 Rückrufbetroffenheit eines Fahrzeugs Begriff der Sittenwidrigkeit Fahrzeugerwerb nach Strategiewechsel der Audi AG

1 Jedenfalls dadurch, dass die Audi AG am 25.01.2018 ihre Vertragshändler und Servicepartner nicht nur von den Rückrufanordnungen des Kraftfahrtbundesamts (KBA) für die Audi Modelle mit V6- und V8-TDI-Motoren unterrichtet, sondern hierbei zugleich eine ausdrücklich so bezeichnete sowie anhand eines Musterschreibens ("Beipackzettel") erläuterte "Hinweispflicht" gegenüber den Kunden statuiert hatte, hat das Unternehmen einen radikalen Strategiewechsel vollzogen und auch nach außen erkennbar sein Verhalten so grundlegend geändert, dass ab diesem Zeitpunkt der auf das Gesamtverhalten bezogene Vorwurf der Sittenwidrigkeit nicht mehr gerechtfertigt ist (Anschluss an OLG Koblenz, Urteil vom 30.03.2021, 3 U 1438/20, juris Rn. 35; OLG Stuttgart, Urteil vom 20.04.2021, 16a U 1305/20, juris Rn. 85 und Fortführung von BGH, Urteil vom 30.07.2020, VI ZR 5/20, NJW 2020, 2798; Urteil vom 08.12.2020, VI ZR 244/20, ZIP 2021, 84; Urteil vom 23.03.2021, VI ZR 1180/20, VersR 2021, 732; Beschluss vom 09.03.2021, VI ZR 889/20, VersR 2021, 661; Urteil vom 28.10.2021, III ZR 261/20, juris).