BFH - Urteil vom 15.10.1997
I R 33/97
Normen:
FGO § 33 Abs. 1 Nr. 4 ; KiStG BW §§ 4, 7 Abs. 1 S. 4;
Fundstellen:
BFH/NV 1998, 405
BFHE 184, 167
BStBl II 1998, 126
DB 1998, 294
DStZ 1998, 261
NVwZ 1998, 325
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

Kirchensteuer bei Kirchenaustritt

BFH, Urteil vom 15.10.1997 - Aktenzeichen I R 33/97

DRsp Nr. 1998/1232

Kirchensteuer bei Kirchenaustritt

»1. In Baden-Württemberg ist für evangelische Kirchensteuerangelegenheiten der Finanzrechtsweg eröffnet. 2. Die in Kirchensteuergesetzen für den Fall des Austritts aus der Kirche während eines Kalenderjahres vorgesehene Zwölftelungsregelung ist verfassungsgemäß (Anschluß an BVerwG-Urteil vom 12. Februar 1988 8 C 16/86, BVerwGE 79, 62, NJW 1988, 1804).«

Normenkette:

FGO § 33 Abs. 1 Nr. 4 ; KiStG BW §§ 4, 7 Abs. 1 S. 4;

Gründe:

I.

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurden im Streitjahr 1990 zur Einkommensteuer zusammen veranlagt.

Der Kläger trat am 27. September 1990 aus der evangelischen Landeskirche in Baden aus, während die Klägerin weiterhin der evangelischen Kirche angehörte. Ihm flossen am 21. Dezember 1990 Dividenden für 1989 in Höhe von 1406250 DM zu. Die übrigen von den Klägern im Streitjahr 1990 bezogenen Einkünfte stammten im wesentlichen aus nichtselbständiger Arbeit, Vermietung und Verpachtung und aus Kapitalvermögen der Klägerin. Die Gesamtsumme dieser Einkünfte betrug 306539 DM.