BFH - EuGH-Vorlage vom 23.08.2023
XI R 10/20
Normen:
UStG § 1 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; UStG § 3 Abs. 11; UStG § 3a Abs. 1; UStG § 3a Abs. 2; UStG § 3a Abs. 4 S. 2 Nr. 13; UStG § 14c; EGRL 112/2006 Art. 28; EGRL 112/2006 Art. 44; EGRL 112/2006 Art. 45; EGRL 112/2006 Art. 58; EGRL 112/2006 Art. 203; EUV 282/2011 Art. 9a; EUV 282/2011 Art. 7; BGB § 164 Abs. 2;
Fundstellen:
DB 2024, 429
DStR 2024, 295
NWB 2024, 448
StX 2024, 102
DStRE 2024, 249
BB 2024, 542
StuB 2024, 197
IWB 2024, 189
BFH/NV 2024, 467
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 25.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 111/18

Besteuerung von Umsätzen über einen Appstore; Erbringung einer Dienstleistung durch eine deutsche Steuerpflichtige auf elektronischem Weg an im Gemeinschaftsgebiet ansässige Nichtsteuerpflichtige (Endkunden) über einen Appstore einer irischen Steuerpflichtigen

BFH, EuGH-Vorlage vom 23.08.2023 - Aktenzeichen XI R 10/20

DRsp Nr. 2024/1653

Besteuerung von Umsätzen über einen Appstore; Erbringung einer Dienstleistung durch eine deutsche Steuerpflichtige auf elektronischem Weg an im Gemeinschaftsgebiet ansässige Nichtsteuerpflichtige (Endkunden) über einen Appstore einer irischen Steuerpflichtigen

Dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) werden folgende Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt: 1. Ist unter Umständen wie denen des Ausgangsverfahrens, in denen eine deutsche Steuerpflichtige (Entwicklerin) vor dem 01.01.2015 eine Dienstleistung auf elektronischem Weg an im Gemeinschaftsgebiet ansässige Nichtsteuerpflichtige (Endkunden) über einen Appstore einer irischen Steuerpflichtigen erbracht hat, Art. 28 der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28.11.2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem (MwStSystRL) anzuwenden mit der Folge, dass die irische Steuerpflichtige so behandelt wird, als ob sie diese Dienstleistungen von der Entwicklerin erhalten und an die Endkunden erbracht hätte, weil der Appstore erst in den --den Endkunden erteilten-- Bestellbestätigungen die Entwicklerin als Leistende genannt und deutsche Umsatzsteuer ausgewiesen hat? 2. Bei Bejahung der Frage 1: Liegt der Ort der gemäß Art. 28 MwStSystRL fingierten, von der Entwicklerin an den Appstore erbrachten Dienstleistung gemäß Art. 44 MwStSystRL in Irland oder gemäß Art. 45 MwStSystRL in der Bundesrepublik Deutschland (Deutschland)?