BFH - Urteil vom 29.11.2022
XI R 2/22
Normen:
UStG § 13c; UStG § 13 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 205; UStAE Abschn 13.6 Abs. 1 S. 7; UStG 2011; AO § 191;
Fundstellen:
BB 2023, 854
BFH/NV 2023, 784
DB 2023, 1066
DStR 2023, 826
DStRE 2023, 570
NZI 2023, 469
NZI 2023, 7
ZIP 2023, 1073
ZInsO 2023, 1117
Vorinstanzen:
FG Sachsen-Anhalt, vom 08.07.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 483/14

Voraussetzungen der Haftung der kontoführenden Bank gemäß § 13c UStG

BFH, Urteil vom 29.11.2022 - Aktenzeichen XI R 2/22

DRsp Nr. 2023/4957

Voraussetzungen der Haftung der kontoführenden Bank gemäß § 13c UStG

Die kontoführende Bank haftet mangels Vereinnahmung nicht nach § 13c UStG, solange die Kreditlinie des Kontokorrentkontos des Steuerschuldners eingehalten wird.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts des Landes Sachsen-Anhalt vom 08.07.2021 – 2 K 483/14 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht des Landes Sachsen-Anhalt zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

UStG § 13c; UStG § 13 Abs. 1; EGRL 112/2006 Art. 205; UStAE Abschn 13.6 Abs. 1 S. 7; UStG 2011; AO § 191;

Gründe

I.

Streitig ist, ob die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) nach § 191 Abs. 1 der Abgabenordnung (AO) i.V.m. § 13c des Umsatzsteuergesetzes (UStG) für Umsatzsteuerschulden der Z–GmbH —vormals A–GmbH— haftet.

Die Klägerin ist eine Bank, bei der die A–GmbH ihr Geschäftskonto eingerichtet hatte. Die Umsatzsteuer berechnete die A–GmbH, obwohl keine Gestattung des Beklagten und Revisionsbeklagten (Finanzamt —FA—) nach § 20 UStG vorlag, jedenfalls teilweise nach vereinnahmten Entgelten.