Steuerberatung -

Lukrativ mit Bundesschätzchen sparen

Bundesschatzbriefe sind ein ideales Produkt für konservative Sparer. Zwei Arten sind hierbei im Angebot. Lukrativ ist auch die Alternative aus Österreich mit höheren Zinsen.

Bei vielen deutschen Sparern sind Bundesschatzbriefe eine der beliebtesten Anlageformen. Sie bieten zwar keine besonders hohen Zinsen, dafür aber eine gute Bonität des Schuldners sowie eine kostenfreie Verwaltung.
Ein vergleichbares Angebot mit weiteren Vorzügen bietet sich für deutsche Anleger jetzt auch über die hierzulande eher unbekannten Bundesschätze aus Österreich. Sie haben leicht höhere Zinsen als deutsche Bundesschatzbriefe, werden flexibel und ebenfalls gebührenfrei über die Bundesfinanzagentur in Wien verwaltet und bieten eine größere Vielfalt an Laufzeiten.

Die im Sprachgebrauch auch Bundesschätzchen genannten Wertpapiere dürfen nur von natürlichen Personen und gemeinnützigen Einrichtungen aus dem Inland erworben werden, allerdings nicht im Tafelgeschäft. Anders als Bundesanleihen werden die Schätzchen nicht an der Börse gehandelt, sind aber über jede Bank zu ordern. Sie können bereits nach Ablauf einer einjährigen Sperrfrist mit einem monatlichen Höchstbetrag von 5.000 € pro Person jederzeit zurückgegeben werden, Ehepaare verschaffen sich hiermit pro Monat eine Liquidität von bis zu 10.000 €.

Der Zinssatz steigt mit fortschreitender Laufzeit kontinuierlich an, so dass im letzten Anlagejahr die höchsten Zinsen gezahlt werden. Aus diesem Grund ist die Quote der vorzeitigen Rückgabe äußerst gering. Die lohnt immer dann, wenn sich der Umtausch in höherverzinsliche Schatzbriefe auszahlt, der Marktzins also allgemein angestiegen ist. Allerdings beginnt durch die Wiederanlage eine neue einjährige Sperrfrist zu laufen. Bundesschatzbriefe werden in zwei Formen ausgegeben:

  • Bei Typ A beträgt die Laufzeit sechs Jahre. Die Zinsen werden jährlich ausgezahlt und steigen stufenweise an. Die Erträge sind jährlich als Kapitaleinnahmen zu versteuern und zu unterliegen dem Zinsabschlag von 30 %, sofern kein Freistellungsauftrag vorliegt.
  • Beim Typ B beträgt die Laufzeit mit sieben Jahren zwölf Monate mehr. Hier fließen die Zinsen dem Anleger erst zum Zeitpunkt der Endfälligkeit oder bei vorzeitiger Rückgabe in einem Betrag zu und steigen ebenfalls kontinuierlich an. Die Erträge sind zum Ende der Laufzeit oder bei einer vorherigen Rückgabe als Kapitaleinnahmen zu versteuern. Deren Höhe berechnet sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und den Einnahmen bei Fälligkeit oder vorzeitiger Einlösung.

Ein vergleichbares Angebot mit weiteren Vorzügen bieten die hierzulande eher unbekannten Bundesschätze aus Österreich. Sie haben leicht höhere Zinsen als deutsche Bundesschatzbriefe, werden flexibel und ebenfalls gebührenfrei über die Bundesfinanzagentur in Wien verwaltet und bieten eine größere Vielfalt an Laufzeiten. So sind Bundesschätze zwischen einem Monat und zehn Jahren im Angebot, die Mindestanlage beträgt lediglich 100 €. Die Kontoeröffnung bei der Bundesfinanzagentur  ist vergleichbar mit der bei der hiesigen Bundeswertpapierverwaltung. Die Kontoführung kann anschließend online erfolgen.

Zum steuerlichen Hintergrund:

Beispiel: Zins- und Renditevergleich


Ergebnis: Bei Typ A gibt es über die Laufzeit hinweg für eine Anlage von 10.000 € in der Summe 1.800 € Zinsen, die jährlich ausgezahlt werden. Beim Typ B errechnet sich ein Endbetrag von 12.446 € und somit einen mit Zinseszins errechneten Ertrag von 2.446 €.
Welcher Typ ist nun günstiger? Bei Typ A wird jährlich versteuert, abzüglich Zinsabschlag verbleibt weniger Kapital zur Wiederanlage. Bei Typ B erfolgt die Zinsansammlung zunächst steuerfrei, bei Fälligkeit oder vorzeitiger Rückzahlung ist der höhere (Gesamt-) Ertrag voll zu versteuern. Dies kann zu einem Überschreiten des Sparerfreibetrags führen, der möglicherweise bei jährlicher Besteuerung jedes Jahr unterschritten wird.
Die Schatzbriefe werden wie alle anderen Wertpapiere im Depot einer Bank oder Sparkasse verwahrt. Dass hierbei Gebühren und Spesen berechnet werden, ist selbstverständlich. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Bundesschatzbriefe gebührenfrei bei der Bundeswertpapierverwaltung in Bad Homburg verwalten zu lassen.
Fazit: Bundesschatzbriefe stellen für Privatanleger ein hervorragendes Produkt dar, um konservativ und kostengünstig zu sparen. Durch die vorzeitige Kündigungsmöglichkeit sind die Schätze auch flexibel und nicht anfällig für Zinssteigerungsrisiken. Üppige Renditen oder steuerliche Vorteile sind allerdings nicht zu erwarten.

Der Auszug ist dem Ratgeber „Kapitalanlage und Steuern“, Seite 147 entnommen

Quelle: Anlage-Tipp - vom 09.01.06