❓ FAQ zur Mitarbeitergewinnung in Steuerkanzleien
1. Warum ist die Mitarbeitergewinnung in Steuerkanzleien besonders anspruchsvoll?
Weil die Branche unter einem starken Fachkräftemangel leidet: Viele Kanzleien berichten, dass sie offene Stellen nicht besetzen können. Hinzu kommt, dass Bewerber heute andere Erwartungen haben (z. B. flexible Arbeitszeiten, Aufstiegsmöglichkeiten) und die Konkurrenz um qualifizierte Fachkräfte stark ist.
2. Über welche Kanäle lassen sich heute gute Mitarbeitende für eine Kanzlei gewinnen?
Typisch sind:
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Eigene Karriereseite bzw. Website + Employer-Branding-Auftritt.
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Online-Jobbörsen und spezialisierte Portale.
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Social Media & Business-Netzwerke (z. B. LinkedIn) – viele Kanzleien nutzen sie noch nicht konsequent.
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Empfehlung durch Mitarbeitende („Mitarbeiter werben Mitarbeiter“) gilt ebenfalls als eine der erfolgreichsten Methoden.
3. Welche Erwartungen haben Bewerber (vor allem junge Talente) an eine Steuerkanzlei als Arbeitgeber?
Junge Bewerber stellen zunehmend Ansprüche an:
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Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeitmodelle.
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Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen.
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Ein moderner, digitaler Arbeitsplatz und eine ansprechende Arbeitgebermarke – nicht nur ein klassisches Kanzlei-Image.
4. Welche häufigen Fehler machen Kanzleien beim Recruiting?
Beispiele:
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Die Stellenanzeige ist zu generisch und spricht die relevanten Zielgruppen nicht direkt an.
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Der Bewerbungsprozess dauert zu lange oder ist unklar – Bewerber absprunggefährdet.
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Die Arbeitgebermarke bzw. der Auftritt ist nur mandantenorientiert und nicht als attraktiver Arbeitgeber positioniert.
5. Wie wichtig ist eine moderne Online-Präsenz für die Mitarbeitergewinnung?
Sehr wichtig: Eine gute Karriereseite oder Landingpage, die speziell auf Mitarbeitende/Bewerber ausgerichtet ist, kann den Unterschied machen – sowohl in Sichtbarkeit als auch im Arbeitgeberimage. Eine veraltete oder rein mandantenorientierte Website wirkt hingegen abschreckend für Bewerber > Sie finden Sie kaum oder fühlen sich nicht angesprochen.
6. Sollten Kanzleien auch aktiv sein, wenn aktuell keine Stelle frei ist?
Ja — es ist sinnvoll, eine „Talent-Pipeline“ aufzubauen, d. h. Kontakte zu potenziellen Mitarbeitenden zu pflegen auch ohne akute Vakanz. So sind Sie vorbereitet, wenn kurzfristig Bedarf entsteht und vermeiden Panik-Rekrutierung.
7. Wie lassen sich Nachwuchsgewinnung und Ausbildung in das Recruiting integrieren?
Ausbildung ist ein wichtiger Hebel: Viele Kanzleien bilden Nachwuchskräfte aus und sichern sich so langfristig Fachkräfte. Gleichzeitig vermittelt dies ein positives Arbeitgeberimage („Wir investieren in Zukunft“) – ein Vorteil im Wettbewerb um Talente.
8. Welche Rolle spielt das Employer Branding speziell für Steuerberater-Kanzleien?
Ein starkes Arbeitgeberprofil – z. B. als moderne, lernorientierte Kanzlei mit Team- und Kulturprofil – wird zunehmend entscheidend. Wer keine klare Positionierung hat, verliert im „War for Talents“.
9. Was sind sinnvolle Messgrößen und Ziele im Recruiting für Kanzleien?
Beispiele: Anzahl qualifizierter Bewerbungen pro Monat, Time-to-Hire (Zeit bis Besetzung), Anteil Besetzungen versus ausgeschriebene Stellen, Mitarbeiterbindung (Fluktuation). Diese Kennzahlen helfen zu beurteilen, ob die Maßnahmen greifen – statt nur Anzeigen zu schalten und darauf zu hoffen.
10. Wie kann die Mitarbeitergewinnung international oder grenzüberschreitend (z. B. in Europa) erfolgen?
Wenn Ihre Kanzlei Mitarbeitende in anderen europäischen Ländern gewinnen möchte, sind folgende Aspekte wichtig: sprachliche Anforderungen, arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen im jeweiligen Land, digitale Erreichbarkeit, Arbeitgeberkommunikation in der jeweiligen Region. Auch wenn viele Quellen primär Deutschland betreffen, gilt: Sichtbarkeit, Employer Branding und kanalübergreifende Ansprache bleiben zentral.
Quellen: Taxandbytes.de , Haufe.de, IWW Institut, Presseportal
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