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Verbraucherpreise August 2006: + 1,7% zum August 2005

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland von August 2005 bis August 2006 um 1,7% gestiegen.

Im Vergleich zum Vormonat Juli 2006 verringerte sich der Index um 0,1%. Der Preisauftrieb hat sich weiter abgeschwächt, im Juni und Juli 2006 hatten die Jahresveränderungsraten bei + 2,0% und + 1,9% gelegen. Die Schätzung für August 2006 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt.

Die Jahresteuerungsrate im August 2006 ist immer noch – inzwischen seit über zwei Jahren in Folge – von überdurchschnittlichen Preiserhöhungen der Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) geprägt. Ohne Einrechnung der Energiekomponenten hätte die Teuerungsrate nur bei 1,0% gelegen. Leichtes Heizöl verteuerte sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 7,7%, für Kraftstoffe waren 5,8% mehr zu zahlen (darunter Normal- und Superbenzin: jeweils + 6,0%). Auch die Preise für andere Haushaltsenergien stiegen deutlich (+ 9,5%; darunter Strom: + 3,9%; Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: + 13,3%; Gas: + 17,6%). Im kurzfristigen Vergleich gegenüber Juli 2006 war erneut ein Preisanstieg für die Haushaltsenergie um 0,3% (darunter leichtes Heizöl: + 0,9%) zu beobachten, dagegen sanken die Kraftstoffpreise um 1,8% nach dem Indexhöchststand des letzten Monats (138,3 auf Basis 2000).
 
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber August 2005 um 2,6%. Gemüse verteuerte sich überdurchschnittlich um 12,2% (darunter Kartoffeln: + 38,5% sowie Kopfsalat: + 33,8% und Salatgurken: + 17,7%), unter anderem in Folge der langen Hitzeperiode des Sommers sowie höherer Energiekosten. Auch die Preise für Fische und Fischwaren (+ 6,6%), Obst (+ 5,2%; darunter Äpfel: + 9,7%) sowie alkoholfreie Getränke (+ 2,1%; darunter Apfelsaft + 6,2% und Orangensaft: + 9,8%) zogen an. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2006 sanken die Preise für Nahrungsmittel um 0,4%, insbesondere saisonbedingt für Obst (– 2,4%; darunter Weintrauben: – 18,2%) und Gemüse (– 1,8%; darunter Kartoffeln: – 10,9% und Lauch: – 12,7%). Einige Gemüsesorten verteuerten sich in diesem Zeitraum allerdings erheblich (beispielsweise Kopfsalat: + 28,0% und Blumenkohl: + 64,1%).
 
Letztmalig (seit September 2005) wirkt sich die Erhöhung der Tabaksteuer auf den Verbraucherpreisindex aus: Die Jahresteuerungsrate für Tabakwaren lag im August 2006 bei + 6,0%, gegenüber dem Vormonat Juli 2006 blieb der Teilindex unverändert.
 
Verbraucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für langlebige Gebrauchsgüter: Im Schnitt war eine Preissenkung um 0,6% zu beobachten (darunter Personalcomputer: – 17,3% Fernsehgeräte: – 14,5%, Waschmaschinen: – 7,1%). Auch wurden Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer um 0,4% billiger angeboten als im August des Vorjahres (darunter Bekleidung und Schuhe: – 0,8%). Dagegen verteuerten sich Dienstleistungen im Schnitt um 0,9% binnen Jahresfrist.
 
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im August 2006 gegenüber  August 2005 um 1,8% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,1%. Die Schätzung vom 25. August 2006 wurde damit leicht nach unten korrigiert.

Quelle: Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 13.09.06